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Wohn-Coaching live

Siebzehn Jahre arbeitet Ottavio Di Grassi in der Stiftung Wendepunkt. Nach dem Aufbau des betreuten Wohnens leitet er nun das Wohn-Coaching. Sein Team und er begleiten Einzelpersonen mit psychischen Beeinträchtigungen oder in Krisensituationen in ihrem Alltag.

Seit 2005 bietet die Stiftung Wendepunkt das Wohn-Coaching an. Personen werden je nach Bedarf zwischen zweimal wöchentlich und einmal monatlich besucht und auf ihrem Weg zu mehr Lebensqualität unterstützt. Drei Besuche sind heute geplant. Bevor es aber losgeht, sind Vorarbeiten zu erledigen: Journal lesen, um über die Ereignisse der letzten Besuche informiert zu sein; Haushalts- und/oder Taschengeld für Bewohnerinnen und Bewohner in der Verwaltung holen, weil dieses zum Teil vom Wendepunkt verwaltet wird. Während der Autofahrt zum ersten Besuchsort dank Fernsprechanlage die Combox abhören und einen Anruf tätigen.
Beim ersten Besuch ist die psychische Verfassung des Bewohners zentrales Thema. Gemeinsam mit Herrn A. überlegt Ottavio Di Grassi, wie die Unterstützung und die Tagesstruktur aussehen und welche Kooperationspartner beigezogen werden sollen. Zweimal wöchentlich wird Herr A. jeweils vom Wohn-Coaching-Team besucht. Am Nachmittag zwei weitere Hausbesuche: Herr C. ist bereits eigenständiger. Die Begleitung hat sich auf alle zwei Wochen reduziert. Hauptgesprächspunkt: Beziehungen innerhalb der Familie. Wünsche werden reflektiert, Verletzungen angesprochen und Möglichkeiten gesucht, wie Herr C. mit diesem Spannungsfeld umgehen kann. Die Besuchsrunde endet bei Herrn D. Hier haben sich die Lebensumstände so verbessert, dass der Bewohner bald keine Begleitung mehr benötigt.

Als Wohnungsmieter unterwegs Zurück im Büro kontrolliert Ottavio Di Grassi einige Rechnungen und vereinbart ein Vorstellungsgespräch. Um 15 Uhr folgt eine Wohnungsbesichtigung mit einer Klientin. Geklärt wird, ob die Wohnung fürs Wohn-Coaching geeignet ist: Sie gefällt. Di Grassi bewirbt sich im Namen der Stiftung schriftlich dafür. Klappt es, wird die Klientin Untermieterin. «Die Wohnungssuche gestaltet sich nicht immer einfach, da allgemein günstiger Wohnraum gefragt ist», meint er und fügt an, dass ein gutes Einvernehmen mit den Verwaltungen wichtig sei. Ottavio Di Grassi sucht immer wieder Wohnungen. Der Bedarf steigt, sodass dies auch in Zukunft herausfordernd bleiben wird.

Stiftung Wendepunkt, David Fiechter

David Fiechter

Leiter Öffentlichkeitsarbeit